Das ist eine Frage die ich vor meinem Aufenthalt und auch jetzt nach meinem Aufenthalt oft gestellt bekommen habe, bekomme, und bekommen werde. Gemeint ist „nach Ghana gehen an sich“, „…als frau“,“ alleine reisen als frau“, „…und vor allem in ghana“, je nachdem.
Kurz gesagt: Nein.
Also klar, es kann immer was passieren und es passieren auch sicher täglich schlimme Dinge in ghana, Unfälle, zum Teil weil Autos einfach schon kaputt sind, (sexualisierte) Gewalt und und und..und klar es kann mich auch treffen, aber ganz ehrlich, das kann es in Deutschland auch.
Ich glaube ich habe in der ersten Zeit mit meiner gastfamilie ein ganz gutes bauchgefühl entwickelt, wann eine situation oder Person vertrauenswürdig ist und wann nicht. Und als klar war, dass ich alleine auf Reisen gehen würde, haben mir alle einfach eine gute Reise gewünscht, ich bin also gar nicht mit dem „oder es ist gefährlich und mir könnte etwas passieren“ gefühl los und das hat sich über die Jahre auch nicht geändert. Und ich glaube die Einstellung mit der man losgeht, ist beim reisen schon wichtig!
Trotzdem habe ich für mich so ein paar Grundsätze gefunden, was das Reisen angeht, die lustigerweise beim Trapper die gleichen sind. Und so ersehen ist reisn in ghana oft wie Trapper, nur mit mehr Leuten und mit bezahlen: man kommt am Ende ans Ziel, aber wann und mit wie vielen zwischenstops ist im Vorfeld nicht klar… ich reise tagsüber, also wenn es hell ist, im Dunkeln ankommen versuche ich nur an Orten, die ich kenne. Gut und dann gibt es noch die „über Nacht busse“ aber die stecken, die ich da zurück lege dauern im Regelfall auch die ganze Nacht.
Couchsurfen war ich auch schon in ghana, 2019 bei einem kurzen Besuch, das war eine total schöne Erfahrung und beide Jungsm die ich damals kennengelernt habe, war ich dieses Jahr wieder besuchen.
Taxi bin ich tatsächlich nie gerne gefahren, zum einen sind die Preis Diskussionen mit Taxifahrern gefühlt die schlimmsten, zum anderen ist Taxi fahren dann halt doch eine 1:1 Situation, die ich im Zweifelsfall verliere. In Bussen jnd trotros kann einem (außer bei einem unfall) nichts passieren, weil wenn der ganze Bus gegen einen ist, dann sollte man mal lieber sein verhalten überdenken…Durch Apps wie „Uber “ und „bold‘ wurde das Problem gelöst, hier gibt es fixe Preise und die Fahrten werden aufgezeichnet.
Malaria, Durchfall, böse andere tropische Krankheiten, kann passieren, ich bin weiterhin verschont, dafür hab ich mir bei 20 grad, leichtem wind und nassen Haaren am Strand in busua eine richtig schöne Erkältung eingefangen. Und die medizinische Versorgung ist in den Städten auch echt in Ordnung und gerade mit Malaria kennen sich ghanaer*innen aus, das Problem hier sind Menschen auf dem Land ohne Krankenversicherung und zu wenig Geld um die Medikamente zu bezahlen.
Ich glaube das tatsächlich gefährlichste was mir passiert ist war die Kokosnuss, die knapp neben mir auf den Boden gefallen ist, das hätte übel enden können…
Zurück in Deutschland bin ich was Erkältung angeht noch verschont…mir ist kalt, klar, aber was für mich schwerer ist, ist der ganztägig graue Himmel, der nicht richtig hell wird und dass man so viel in geschlossenen Räumen ist. Nach 5 Monaten mehr oder weniger ganztägig draußen und Sonnenschein eine ziemliche Umstellung. Dicke Socken, Leggins unter Jeans, drei Schichten Pullis, Schals, Mützen, Tee, spaziergänge und vitamin D tun ihr bestes um dem entgegenzuwirken.
…und wann kommst du zur??? Die frage von allen in ghana, die ich noch nicht ganz beantworten kann. Aber sicher ist, ich werde zurück kommen, sicher ist auch, nur zu Besuch nicht zum arbeiten…vielleicht lass ich dann hier wieder von mir hören, aber für die nächsten Monate und Jahre ist hier erstmal Schluss:)